8 typische Fehler in der Krisenkommunikation - wie Sie sie vermeiden können!

In einer Krise ist es das Ziel eines jeden Unternehmens, die Krise effektiv zu bewältigen und gleichzeitig seinen Ruf zu wahren. Leider können Kommunikationsfehler zu organisationsinterner Unsicherheit und weiteren Problemen führen. Die Folgen können von abnehmendem Engagement und Vertrauen über verschiedene interne Spannungen bis hin zum Ausscheiden von Mitarbeitern reichen. Aber was sind das für Kommunikationsfehler? Sehen wir uns die 8 typischsten davon an!

1. VERZÖGERTE REAKTION

Je länger ein Unternehmen bei Ausbruch einer Krise schweigt oder notwendige Maßnahmen aufschiebt, desto mehr Zeit bleibt für Spekulationen. Die Bedenken nehmen zu, die Stakeholder spekulieren, und die Panik nimmt zu. Das darf nicht passieren, und als grundlegender Schritt der Krisenkommunikation muss die Situation so schnell wie möglich angegangen werden (aber nicht überstürzt, sondern mit Bedacht).

Wie kann man sie vermeiden? Erstellen Sie ein klares Protokoll, um sofortige und wirksame Reaktionen zu ermöglichen. Entschlossenes, ruhiges und schnelles Handeln ist erforderlich, was durch gezielte Planung erreicht werden kann.

2. UNZUREICHENDE ODER UNGENAUE KOMMUNIKATION

Jede Information zur Krisenkommunikation eines Unternehmens, ob intern oder extern, ist nur dann wertvoll, wenn sie glaubwürdig ist. Sie sollten von kompetenten Abteilungen des Unternehmens (Entscheidungsträger, Führungskräfte, Kommunikationsteams) stammen und die notwendigen Informationen, Maßnahmen und genauen Details enthalten. Andernfalls wird nur Spekulationen Tür und Tor geöffnet, und wenn frühere Kommunikationsfehler in einer kritischen Situation korrigiert werden müssen, ist ein Scheitern fast garantiert. Besonders wichtig ist es, vor der ersten Bekanntgabe vorsichtig vorzugehen und sich darauf zu konzentrieren, authentische und genaue Informationen in allen Einzelheiten zu liefern.

Wie kann man sie vermeiden? Wie im Unternehmensleben auf allen Ebenen ist eine ehrliche und offene Kommunikation von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Krisensituationen. Da sich emotionale Reaktionen in Krisensituationen verstärken können, sollten Sie sich umso mehr um Genauigkeit und Transparenz bemühen.

3. MANGELNDES EINFÜHLUNGSVERMÖGEN

Eine Krise kann große Besorgnis auslösen. Es ist wichtig, Verständnis und Einfühlungsvermögen gegenüber Mitarbeitern, Partnern, Kunden, Investoren usw. zu zeigen und entsprechend zu handeln. Ein Unternehmen, das eine Krise mit mangelndem Einfühlungsvermögen für die Betroffenen bewältigt, kann schnell das Vertrauen verlieren. Es kann langjährige Geschäfts- und Arbeitsbeziehungen schwächen, wenn die Anliegen der Betroffenen während einer Krise nicht beachtet werden.

Wie kann man sie vermeiden? Empathie und Verständnis müssen gezeigt werden. Während einer Krise sollte den Beteiligten jede erdenkliche Unterstützung angeboten und ihre Bedürfnisse beobachtet werden. Ziel ist es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der die Beteiligten ihre Bedenken äußern und auf Unterstützung zählen können.

4. FEHLENDE RECHENSCHAFTSPFLICHT

Ohne Klärung und Übernahme von Verantwortung können wir aus einer kritischen Situation nicht viele Schlüsse ziehen. Daher sind Verantwortung und Anerkennung auch aus Sicht des Krisenmanagements unerlässlich . Das Versäumnis, in einer Krise Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, kann viel über die Unternehmenskultur und das Prestige aussagen. Es ist ein schwerwiegendes Versäumnis, in der Krisenkommunikation grundlegende Ungereimtheiten nicht anzusprechen.

Wie lässt sie sich vermeiden? Ermitteln Sie die Ursachen und Verantwortlichkeiten der Krise durch aktive Schritte und Untersuchungen und kommunizieren Sie offen darüber. Neben der Behebung des entstandenen Schadens ist dies ein wesentlicher Schritt im Krisenmanagement, der eine verantwortungsvolle Führungshaltung widerspiegelt.

5. UNGEEIGNETE KOMMUNIKATIONSKANÄLE

Interne Kommunikationsplattformen, verschiedene PR-Lösungen, Pressemitteilungen, die Facebook-Seite des Unternehmens usw. eignen sich ideal für verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlichen Stilen und maßgeschneiderten Inhalten. Werden diese in der Krisenkommunikation missbraucht, erreichen die Informationen möglicherweise nicht die, die sie brauchen, oder es entsteht Chaos in den Kanälen. Leider kann die Verwendung des falschen Kommunikationskanals die Krise noch verschärfen. Deshalb ist es nicht nur wichtig, die Botschaft zu verdeutlichen, sondern auch festzulegen, über welchen Kanal sie übermittelt wird.

Wie lässt sich das vermeiden? Effiziente Öffentlichkeitsarbeit ist das oberste Gebot. Es lohnt sich also, aufzulisten, welche Interessengruppen über welchen Kanal am einfachsten erreicht werden können. Interne Kommunikationsplattformen können segmentiert werden, um die Verbreitung detaillierterer Informationen an alle zu erleichtern, die sie benötigen. Bieten Sie den Interessengruppen Raum und Gelegenheit, über diese Kanäle Fragen zu stellen.

6. KOMMUNIKATION NICHT IM EINKLANG MIT DEN UNTERNEHMENSWERTEN

Das Reputationsmanagement gefährdet oft jahrzehntelange Errungenschaften einer Organisation, wenn während einer Krise Botschaften vermittelt werden, die mit den Werten und Grundsätzen des Unternehmens unvereinbar sind. Kontinuität ist unerlässlich, und es ist unglaublich schwierig, nach einer Krisenkommunikation, die grundlegende Ungereimtheiten beinhaltet, zur Normalität zurückzukehren.

Wie kann man sie vermeiden? Die Unternehmenswerte sollten immer konsequent kommuniziert werden. In der Krisenkommunikation müssen wir oft unvorteilhafte Situationen und unpopuläre Entscheidungen kommunizieren, aber dies darf nicht zu einer "anderen Stimme" führen. Neben Vertrauen, Reputation und Glaubwürdigkeit ist es entscheidend, in einer Krise konsequent mit unseren Werten zu kommunizieren.

7. UNZUREICHENDER KRISENSTAB, UNVORBEREITETHEIT

Wenn eine Krise eintritt, muss das Krisenteam sofort einsatzbereit und flexibel sein, um ein erfolgreiches Krisenmanagement und eine erfolgreiche Kommunikation in die Wege zu leiten. Ohne ein solches Team steigt die Möglichkeit von Fehlern auf ein Niveau, das es schwierig macht, Schritt zu halten. Jeder muss seine Rolle kennen, in Ruhe Entscheidungen treffen und mit dem Krisenteam nach dem festgelegten Protokoll zusammenarbeiten.

Ohne sie kann ein unglaubliches Chaos entstehen. Das Krisenteam sollte nicht erst anfangen zu überlegen, was zu tun ist, wenn das Problem auftaucht. Ohne ein sorgfältig vorbereitetes Protokoll kann kein seriöses Unternehmen unvorbereitet in eine Krise geraten. Unabhängig von den Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist, muss es ein schnell reagierendes, gut vorbereitetes professionelles Team geben, das sofortige Maßnahmen ergreifen kann.

Wie kann man sie vermeiden? Als Nullschritt für ein erfolgreiches Krisenmanagement ist es unerlässlich, ein geeignetes Team zusammenzustellen, das sich im Krisenfall sofort "in Dienst" stellen kann. Auch ein Krisenkommunikationstraining kann die Arbeit des Teams unterstützen.

8. WENN WIR NICHT AUS FEHLERN LERNEN

Die Ursachen der Krise und des Krisenmanagements und der Kommunikation sind dieselben: Wenn das Team nicht analysiert, wo und was schief gelaufen ist, gibt es keine Garantie dafür, dass es später nicht zu ähnlichen Situationen kommen wird. Lehren zu ziehen und zu bewerten kann dazu beitragen, ähnliche Situationen zu vermeiden , bessere Antworten zu geben und bessere Praktiken einzuführen. Wenn ein Krisenteam nicht sowohl die Schwächen als auch die Stärken der Krisenkommunikation erkennt, kann das Unternehmen immer wieder in schwierige Situationen geraten.

Wie lässt sich das vermeiden? Nach dem Krisenmanagement sollte niemals auf eine detaillierte Bewertung verzichtet werden. Stellen wir uns den Fehlern und lernen wir aus ihnen. Ermitteln Sie die Punkte, an denen etwas schief gelaufen ist, und erkennen Sie den Fehler an. Unabhängig davon, wie erfolgreich das Krisenmanagement ist, gibt es immer Raum für Verbesserungen - und vielleicht sind unsere eigenen Erfahrungen am wertvollsten für die Überprüfung oder Überarbeitung eines Krisenprotokolls.

Die Krisenkommunikation kann eine große Herausforderung für ein Unternehmen darstellen, da Situationen schnell eskalieren können. Emotionale Reaktionen und Informationslücken können zu Panik und Spekulationen führen, daher ist es wichtig, im Voraus zu planen. Wenn wir die oben genannten typischen Fehler vermeiden und ein gut durchdachtes Kommunikationsprotokoll einführen, können wir selbstbewusst durch turbulente Zeiten navigieren.

Weitere Ideen und Tipps zur Krisenkommunikation finden Sie in unserer Publikation zum Herunterladen.